Bye Bye Westküste! Wir werden von einem Bären verabschiedet
Nachdem wir in kürzester Zeit die komplette Westküste hoch und wieder runter gefahren sind, könnte man meinen, wir hätten alles Sehenswerte bereits gesehen. Doch wie sich bei so ungefähr jedem Gespräch mit Einheimischen herausstellte, hatten wir wohl das größte Highlight umfahren. Anscheinend hatten wir wirklich etwas verpasst, indem wir nicht die Route 1 entlanggefahren sind, welche direkt an der Küste entlang verläuft.
Das konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen und so haben wir uns zum zweiten Mal Richtung Norden der Westküste aufgemacht, dieses Mal auf der Route 1. Da wir ja die Westküste zwei Wochen zuvor bereits gesehen hatten und es uns wirklich nur darum ging, die Küste von Kalifornien noch einmal zu genießen, sind wir nur 3-4 Stunden Richtung Norden an der Küste entlanggefahren. Es war wirklich eine wunderschöne Straße, mit tollen Klippen, Stränden und kleinen Surfer Städten.
Die Camping Situation hat sich als etwas schwierig herausgestellt, da es meilenweit nur diese eine Straße gibt. So haben wir direkt am Rande der Straße an einer kleinen Straßenbucht geschlafen, von welcher aus wir einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten konnten.
Wenn man sich dabei erwischt Inzwischen zum zweiten Mal die Westküste hochzufahren, dann weiß man, dass die Zeit gekommen ist, sich vom Pazifischen Ozean zu verabschieden und sich Richtung Atlantischen Ozean aufzumachen oder besser gesagt Richtung Ostküste. Es gibt keinen besseren Weg sich von etwas zu verabschieden, als mit einem Angemessenem Essen und so sind wir in den letzten Tagen noch einmal typisch kalifornisch essen gegangen.
Wir hatten klassische Fischtakkos, welche mit Blick auf das Meer und sandigen Füßen noch besser geschmeckt haben.
Außerdem waren wir in einem Krabbenhaus und haben dort eine Muschelsuppe gehabt, welche nach Kalifornischer Art typischerweise in einer „Schüssel“, welche aus Brot besteht, serviert wird.
Nach der schönen Küste ging es für uns direkt weiter ins Grüne. So besuchten wir unseren zweiten National Park Sequoia. Sequoia ist für seine Mammut- und Sequoia Bäume bekannt. Es war wirklich fasziniert inmitten der vielen und vor allem großen Bäume zu übernachten und sich auch mit unserem vergleichsweisen hohen Bus, sehr klein zu fühlen. Außerdem steht in diesem National Park der Sherman Tree, der größte Baum der Welt.
Er ist 115 Meter hoch und hat einen Umfang von 33 Meter. Wenn man den Baumstamm mit Wasser füllen könnte, dann könnte man mit dem gesammelten Wasser 27 Jahre lang, jeden Tag eine Badewanne vollfüllen. Auch die vielen weiteren Mammutbäume um ihm herum sahen vergleichsweise so klein aus, was wirklich sehr beeindruckend war.
Doch das war nicht unser einziges Highlight des Tages, denn auch auf dem Hinweg hatten wir schon sehr faszinierende Begegnungen. Von unserem Campingplatz musste man eine gute Stunde bis zum Sherman Tree laufen. Als wir knappe 30 Minuten gelaufen waren, musste ich auf einmal unwillkürlich aufschreien. Denn direkt neben unserem Wanderweg, keine 10 Meter von uns entfernt, saß auf einmal ein Bär am Wegesrand. Er saß neben einem Busch, weswegen wir ihn erst ziemlich spät entdeckt hatten. Er hatte schwarzes Fell und hatte sich auf seine vorderen Arme gestützt und uns einfach nur beobachtet.
Es war gut das wir uns gemeinsam relativ laut unterhalten hatten, denn so waren wir keine Überraschung für den Bären und er fühlte sich nicht spontan angegriffen. Jedoch war es eine umso größere Überraschung für uns und so drehten wir uns schnell um und versuchten so ruhig wie nur möglich wieder wegzulaufen.
An jeder Ecke des Nationalparks wurde man vor Bären gewarnt, doch dennoch hatten wir in dem Moment absolut nicht damit gerechnet einen zu treffen. Schon eine Woche zuvor hatte jemand an unserem Bus geklopft, um uns zu informieren, dass er 50 Meter von unserem Bus entfernt einen Bären gesehen hatte. In dem Moment waren wir sowohl froh, dass wir den Bären nicht gesehen hatten, da wir uns sonst vermutlich nicht mehr allzu sicher gefühlt hätten, gleichzeitig waren wir aber auch sehr interessiert einmal einen wilden Bären, außerhalb vom Zoo zu sehen.
Deswegen waren wir nachdem wir uns von unserem Bärenschock erholt hatten, irgendwie auch froh diese aufregende Erfahrung gemacht zu haben. Der Spaziergang war für uns jedoch gelaufen und wir sind zum größten Baum der Welt gefahren.
Bleibt aufmerksam und bis zum nächsten Mal!